Der 35-jährige Hellwachträumer fällt mit uns durch die Mauern unserer Wahrnehmung und findet dahinter einen grossen Schatz: unser Wundern übers ganze Weltgerümpel. Mit einem Rucksack blühender Details, lockergelacht und unsterblich gemacht, wissen wir plötzlich: Das Glück ist hier – wir müssen es nur aus der Schuhsohle kratzen.
Im Alltag nehmen wir unglaublich viel Unsinn einfach so hin. Doch Sebastian Nitsch ist der Zollbeamte an unserer Bewusstseinsgrenze: Er sagt «Stopp!», öffnet alle Mogelpackungen, die wir so durchs Leben schmuggeln, und guckt mit uns hinein. Nitsch erklärt, was von uns bleibt, wenn in Millionen Jahren Datenfehler auf Festplatten und CDs die ganzen schönen Bilder zerstört haben werden, die wir mit Blitzlicht vom Inneren des Reisebusses gegen die Fensterscheibe fotografi erten. Und lädt uns mit einer genialen Idee zur kollektiven Unsterblichkeit ein.
Nitsch spricht, singt und spielt sanfte Töne, doch wegträumen is’ nich’: Er beherrscht auch schrill und schrullig. Wenn der doppelte Boden noch ein Geheimfach hat, in dem das Glück neben einem Lacher sitzt – dann ist das ein Nitsch-Moment. Im freien Fall nach oben die Schräge unseres Lebens bestaunen, das Glück fi nden und unsterblich werden. Das ist doch mal ne ganze Menge für einen Kleinkunstabend!